Dienstag, 2. Februar 2010

Wale



Wale

die stillen Riesen,
die Giganten der Meere,
die größten Säugetiere unserer Erde.


Als ich im Sommer 2008 das erste Mal Wale "in echt" sehen durfte, war das kein Delfinarium, kein Tierpark, keine Show, es war das wahre Leben. Draußen in der Bucht vor Húsavík im Norden Islands leben während des Sommers viele Wale. Buckelwale, aber auch Orcas, ja sogar Blauwale bekommt man zu Gesicht. Wir haben nur Buckelwale gesehen, was heißt nur? Es war ein phantastisches Erlebnis.

Damals als Free Willy in die Fernseher kam (fürs Kino war ich wahrscheinlich damals noch zu klein, 2-3 Jahre später durfte ich das dann schon gucken), war ich begeistert von diesem großen Tier, seinen Augen, seiner Eleganz. Nicht ganz optimal lief die Geschichte für den Willy-Darsteller, trotz der Auswilderungsversuche vor ISLAND (was ja auch so überhaupt gar nicht mein Interesse weckte ;-D) Keico wollte oder konnte nicht frei sein.

Wale haben es in freier Wildbahn nicht gerade einfach. Ihre Nahrungsgrundlage wird weggefischt, ihr ungestörter Lebensraum kleiner, sie werden gejagt - kein Wunder, dass einige Arten vom Aussterben bedroht sind.
Waljagden unter dem Deckmantel der Wissenschaft sind trendy. Wissenschaft ist natürlich ohne Töten nicht möglich. Natürlich nicht. Wie sollte man denn auch sonst Sushi-Häppchen wissenschaftlich untersuchen?!
Aber nicht nur Japan gehört zu den Aktiven, sondern auch die Norweger und Isländer. Touristen schwärmen von den Walbeobachtungstouren, geben sich als ach so tolle Walschützer aus, doch dann gehen sie in Restaurants und einige probieren ach ja nur ein Häppchen von dem Walfleisch. Wie? Komisch? Für dieses Häppchen müssen vom Aussterben bedrohte Tiere sterben? Echt? Nee, echt komisch. Daumen hoch für Reiseführer wie LonelyPlanet, die schon in ihren Bewertungen ganz neutral angeben, ob ein Restaurant Walfleisch anbietet oder nicht. Dann kann man die immerhin gleich auslassen.

Arte hat einen richtig guten Film gemacht. Ich habe ihn mir gerade eben im Fernsehen angeschaut, er ist online leider nur eine Woche verfügbar (soweit ich weiß). Ihr findet ihn HIER. Es geht diesmal um ein Greenpeace-Schiff, das eine japanische Walfangflotte wenigstens für einige Zeit (solange der Sprit reicht) vom Walschlachten abhalten will. Der Film hat mich so berührt, dass ich euch unbedingt noch heute darauf hinweisen wollte, ich bin bei so etwas ja doch immer etwas sentimental. Mir haben die Portraits der verschiedenen Leute an Bord gut gefallen, die ruhige Kameraführung, die sachliche Sicht, die das ganze doch so dramatisch stimmt. Guckt euch 5 Minuten an, entweder euch gefällt der Stil oder er ist nix für euch. :-)

Ich möchte hiermit auch keinen Walfänger verteufeln, dann wären erstmal alle Massentierhalter dran, die Wale haben wenigstens ein schönes Leben bis zu ihrem Tod. Dennoch ist es eine prekäre Situation, vom Aussterben bedrohte Tiere (nicht mehr alle Walarten sind es) sinnlos abzumetzeln und aus ihnen Steaks etc. zu machen.

In meinen Augen ein Thema, das immer und immer wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden muss, damit es nicht in Vergessenheit gerät.

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