Donnerstag, 15. Oktober 2009

Armes braunes Ponnie

Nachdem Sörlis Rumhumpelei und das eierige Gehen nicht besser wurden, habe ich ihn mir gestern auf den Hänger gepackt und bin zur Klinik gefahren. Und da war was los - dick verpackte riiiiiesige Pferde schauten herablassend aus ihren Boxen und große LKWs standen neben unserem kleinen Golf, der schon schwer am Kämpfen war mit dem Pferdehänger, naja. Als wir ihn dann ausgeladen hatten, kam erstmal eine "oh wie süüüüüß"-Tirade, augenverdreh, so langes Fell, Mähne und Schweif kannten die meisten anscheinend gar nicht, grmpf, schluck, würg.
Der Doc war jedenfalls sehr nett, die Arzthelferinnen klemmten sich Sörli erstmal untern Arm und der kleine Mann war sooo artig, ganz, ganz toll! Erst wurde gebogen und gezogen, dann getrabt, dann gespritzt, geröngt, wieder getrabt, noch einmal das ganze und dann zum Ende hin wurde gewaschen - hei was für eine Aktion!
Die armen Helferinnen sind gar nicht mit dem Rasierer durch Sörlis dichten Beinbewuchs durchgekommen (tztztz immer diese Männer, grins), da musste erstmal mit einer Schere vorgeschnitten werden und dann nachrasiert, heididei... Schließlich wurde gewaschen mit Jodseife, dann wurde ein gigantischer Berg von vor Alkohol triefenden Wattetupfer vernichtet, bis mein Ponnie endlich als "sauber" durchging... Eventuell sollte ich anfangen, ihm auch so schick die Fesselbeugen zu rasieren wie die ganzen Großen, dann hätten die das nächste Mal nicht solche Probleme...
Nach dieser Aktion folgte dann das Spritzengeben, ei was fiiiies, so direkt ins Gelenk, brr... Zum Glück war er ja schon durch das vorherige Spritzen betäubt, armer kleiner Schnuselbär... :-( Und zum krönenden Abschluss durfte er die Klinik dann auch wie die Großen verlassen - sie hatten ihm noch schicke weiße Bandagen umwickelt, räusper, nein, es waren Mullbinden... :-D
Dazu kamen dann noch Medikamente und Boxenruhe, zwei Wörter, die sich in meinen Augen bereits im Ansatz wiedersprechen - wie soll mein Herden- und Auslaufgewöhntes Ponnie in einer Einzelhaft RUHIG sein? Naja, das sah der Tierarzt anders, gab Sörli aber auch nix für sein psychisches Wohlbefinden, sodass ich ihn heute aus der Box befreite und in einen kleinen Paddock sperrte. Oh Wunder, Ponnie war gleich bedeutend ruhiger, wer sagt's denn ;-)

unglückliches Pferdchen mit Verband


es ist ja auch alles gaaaaaaanz schrecklich


Letztendlich war die Diagnose, dass er am linken vorderen Hufbein eine Zubildung hat, das ist der kleine Hubbel rechts von dem Pfeil (habe das Zeichnen mal wieder nicht so bravourös gemeistert), das wie ein Dorn immer "pieks" sagt auf die Gelenkflüssigkeit und so. Auf der rechten Seite sieht es ähnlich aus, nur ist da kein böser Piekser, das ist nur generell rauh und nicht glatt. Außerdem ist dann noch an den Vorderfußwurzelgelenken das Proxymalband verkalkt, urgh, klingt scheußlich... Calgonit einwerfen.
So, jetzt gibbet jeden Tag 2x Medikamente und Einzelhaft, aber immerhin keine Box. Er wird's packen. Tschakka!

1 Kommentar:

Anne hat gesagt…

Hallo Lena,
das ist Brigitte auf dem Foto, ja?!? Ich bin frueher schon mal auf deine wunderschoene Seite gestossen, war mir aber nicht sicher, ob du die 'richtige' Lena bist. Ich bin sozusagen die "aelteste" Freundin deiner Mutter ;-)
Gruesse sie ganz herzlich - und deine Fotos sind hervorragend!
Groetjes aus Den Haag
Anne